Die Bundesanwaltschaft und die NS-Zeit
ehemaliges GBA-Gebäude bis 1998
Der damalige Generalbundesanwalt Dr. Peter Frank hat Ende 2016 das - mittlerweile abgeschlossene - Forschungsprojekt „Die Bundesanwaltschaft und die NS-Zeit“ in Auftrag gegeben (vgl. Pressemitteilung Nr. 3 vom 26. Januar 2018). Dieses sollte die Geschichte der Bundesanwaltschaft in der jungen Bundesrepublik aufarbeiten und dabei inhaltliche und personelle Kontinuitäten zwischen der Reichsanwaltschaft und der Bundesanwaltschaft untersuchen. Das Projekt knüpfte an das vom Bundesministerium der Justiz in Auftrag gegebene Aufarbeitungsprojekt „Die Akte Rosenburg - Das Bundesministerium der Justiz und die NS-Zeit“ an, das 2016 mit einem in der Öffentlichkeit vielbeachteten Bericht abgeschlossen wurde.
Geleitet wurde das Projekt durch Prof. Dr. Christoph Safferling (Fachbereich Rechtswissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg), der bereits für das „Rosenburg“-Projekt mitverantwortlich zeichnete, und Prof. Dr. Friedrich Kießling (Fachbereich Geschichte der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, seit Oktober 2020 Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Bonn).
Um die Aufarbeitungskommission bei ihrer unabhängigen Untersuchung nach Kräften zu unterstützen, wurde frühzeitig eine Projektgruppe gebildet, die den Wissenschaftlern stets als Ansprechpartner zur Verfügung stand. Sie erhielten zudem Einsicht in alle relevanten Akten. Hierzu gehörten insbesondere die Personalakten der bei der Bundesanwaltschaft in den ersten zwei Jahrzehnten Beschäftigten.
Der Abschlussbericht der Kommission wurde am 18. November 2021 durch die Professoren Safferling und Kießling übergeben und der Öffentlichkeit vorgestellt (vgl. Pressemitteilung Nr. 56 vom 17. November 2021).
Erschienen ist der Abschlussbericht in Buchform unter dem Titel
„Staatsschutz im Kalten Krieg
- Die Bundesanwaltschaft zwischen NS-Vergangenheit, Spiegel-Affäre und RAF“
im dtv-Verlag.